Zum Hauptinhalt springen
Zurück zum Blog
CSRD

EU beschließt Omnibus-I-Reform: Was die vereinfachten ESG-Pflichten für Unternehmen ab 2026 bedeuten

11. Dezember 2025
5 min Lesezeit
Jean Bauer
Jean Bauer | COO
EU beschließt Omnibus-I-Reform: Was die vereinfachten ESG-Pflichten für Unternehmen ab 2026 bedeuten

Vereinfachte ESG-Pflichten und neue Schwellenwerte

Die EU hat ein vorläufiges Abkommen über das sogenannte Omnibus-I-Paket erzielt, eine Anpassung bestehender ESG-Reporting-Pflichten, der CSRD sowie der EU-weiten Sorgfaltspflichten. Ziel der Reform: Bürokratieabbau, geringere Komplexität und eine stärkere Fokussierung auf große Unternehmen.

Die Änderungen betreffen insbesondere Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die Anforderungen für globale Lieferketten.


Was sich jedoch unserer Meinung nach nicht ändert: der strategische Stellenwert von ESG-Daten. Der Fokus verschiebt sich nun stärker auf die strategischeNutzbarkeit von ESG-Daten mittels effizienter und automatisierter Umsetzung.

1. Was wurde beschlossen? Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Vereinfachtes Nachhaltigkeitsreporting (CSRD-Anpassungen)

Künftig müssen nur EU-Unternehmen berichten, die

  • über 1.000 Mitarbeitende beschäftigen
  • über 450 Mio. Euro Umsatz erzielen

Für Nicht-EU-Unternehmen gilt dieselbe Umsatzschwelle für Aktivitäten im EU-Markt.

Weitere Erleichterungen im ESG-Reporting:

  • Die Berichte werden quantitativer und weniger komplex
  • Branchenspezifische Standards werden freiwillig
  • Kleinere Unternehmen müssen keine zusätzlichen Informationen liefern, wenn sie über freiwillige Standards hinausgehen

2. Due-Diligence-Pflichten werden stark eingeschränkt

Die größten Anpassungen betreffen die unternehmerische Sorgfaltspflicht (EU Due Diligence Regulation):

Nur Unternehmen mit

  • über 5.000 Mitarbeitenden
  • über 1,5 Mrd. Euro Umsatz

müssen künftig eine vollständige Due-Diligence-Prüfung durchführen.

Dies gilt auch für Nicht-EU-Konzerne mit entsprechendem Umsatz in der EU.

Zusätzlich gestrichen:

  • Verpflichtung zur Erstellung eines Paris-kompatiblen Übergangsplans
  • EU-weite Sanktionen – Haftung verbleibt auf nationaler Ebene

Ein Kernpunkt des Omnibus-I-Pakets ist die deutliche Reduzierung der administrativen Anforderungen innerhalb der Europäischen Union.

3. Was bedeutet das für Unternehmen, die bereits ESG-Daten erheben?

Trotz der Vereinfachungen zeigt eine Analyse des Bundesamts für Justiz und Verbraucherschutz:
Das Einstellen der ESG-Aktivitäten wäre für viele Unternehmen ein teurer Rückschritt.

I. Die Wiederaufnahme von ESG-Reporting ist teuer

Das Stoppen und spätere Wiederanlaufen von ESG-Prozessen verursacht deutlich höhere Kosten als ein schlanker Weiterbetrieb.

II. Viele Datenerhebungen bleiben trotzdem notwendig

Auch nach den ESG-Änderungen 2026 gelten weiterhin Pflichten, wie bespielsweise zu:

  • Produkt-Compliance (z. B. PCF, LCA)
  • Lieferketten- und Kundenanforderungen in globalen Märkten
  • CO₂-Datenbereitstellung, beispielsweise für Banken und Versicherungen

III. Unternehmen verlieren Handlungsspielraum

Durch Pausieren:

  • bricht die Datenhistorie weg
  • sinkt das interne Know-how
  • verlieren Unternehmen die Basis für künftige Effizienzanalysen und Benchmarks

IV. ESG bleibt international auf Wachstumskurs

USA, UK, China, globale Lieferketten und Finanzmärkte erhöhen weiter ihre Standards.

ESG-Pausieren ist kurzfristig eine Erleichterung, langfristig aber ein echtes Wettbewerbsrisiko.

4. Was bedeutet die Reform strategisch für Unternehmen?

Trotz der neuen Regulierung wird langfristig vor allem eines klar:

Die Frage lautet nicht mehr ob ESG relevant ist, sondern wie effizient Unternehmen ihr ESG-Management umsetzen.

  • Automatisierung, klare Prozesse und digitale Lösungen werden entscheidend.
  • Unternehmen benötigen Systeme, die unabhängig von regulatorischen Änderungen funktionieren.

Wer heute auf strukturierte Daten, standardisierte Workflows und ESG-Management-Software setzt, kann:

  • ESG-Aufwände drastisch reduzieren
  • Berichte jederzeit automatisiert erstellen
  • Daten auch strategisch nutzen (z. B. für Investoren, Kunden, Talentgewinnung)

5. Was bedeutet das für Bestands- sowie mögliche Neukunden?

Omnibus I bestätigt einen Trend, den wir seit Monaten beobachten:

  • Unternehmen möchten ESG einfacher, schneller und kosteneffizienter managen
  • Der Fokus verschiebt sich weg von „Regulatorik abhaken“ hin zu unternehmerischem Nutzen
  • Digitalisierung und Automatisierung von ESG-Daten werden zum zentralen Erfolgsfaktor

Unsere Mission bleibt daher unverändert und wird sogar gestärkt:

Wir ermöglichen ESG-Management mit minimalem Aufwand und maximalem Nutzen, automatisiert, skalierbar und zukunftssicher. Unabhängig davon, wie sich regulatorische Rahmenbedingungen verändern.

Bereit für den nächsten Schritt?

Lassen Sie sich von unseren Experten zeigen, wie ESG-X Ihnen bei Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie helfen kann.

EU-Omnibus-I: Wichtige CSRD- und ESG-Änderungen 2026 | ESG-X